Unterstützungsbedarf & (An)Forderungen

Im Fragenfeld 4 haben wir unsere Adressat*innen darum gebeten, ihren Unterstützungsbedarf für aktives und wirksames Engagement zu formulieren. Außerdem wollten wir wissen, welche (An)Forderungen sie konkret an „Intermediäre“ im Strukturwandel – also an vermittelnde und moderierende Organisationen – stellen.

Initiativen wie die Bürgerregion Lausitz, Vereine wie Lausitzer Perspektiven und auch Forschungsinstitute, die über ihre fachlichen und institutionellen Grenzen hinweg arbeiten (wie das TRAWOS Institut in Görlitz oder das IASS in Potsdam) zählen zu diesen intermediären Organisationen. Sie liegen damit im „Dazwischen“ der verschiedenen Akteur*innen und Ebenen im Transformationsprozess in der Lausitz. Sie bewegen sich zwischen Bürger*innen, Zivilgesellschaft, Politik, Verwaltung und Wirtschaft. Vor diesem Hintergrund haben wir zuletzt auch gefragt, zu welchen Themen sich die Befragten gemeinsame Denkrunden und Konzeptschmieden wünschen. In diesen Zusammenkünften sollen Vertretende verschiedener Instanzen und Ebenen im Strukturwandel an einen Tisch gebracht werden und gemeinschaftlich Ansätze und Wege für einen nachaltigen Strukturwandel diskutieren. Im besten Fall können sie ihre Ideen dann gemeinsam auf den Weg bringen.

Unterstützungsbedarf

Der Unterstützungsbedarf der Befragten liegt hauptsächlich in den Bereichen strukturelle Förderung (74 Nennungen, 69,8%), Austausch und Vernetzung (71 Nennungen, 67%) und finanzielle Förderung (66 Nennungen, 62,3%). Ein knappes Drittel wünscht sich Unterstützung durch Beratung und Training (34 Antworten, 32,1%). Fünf Personen haben und/oder sehen keinen Unterstützungsbedarf für die Förderung von Engagement im Transformationsprozess. 15 Personen sehen zusätzlichen und/oder anderen Unterstützungsbedarf (14,1%).

Unterstützungsbedarf der Befragten, n = 106 von 108

"Sachlichkeit zurückbringen, jeder benötigt Hilfe und kann nicht alles wissen. Demzufolge ist das >Wir gemeinsam< sehr wichtig für Jung und Alt."

Akteurin aus der Zivilgesellschaft und Ehrenamtlerin Handlungsfelder: Schule; Inklusion; Kinder jeden Alters

(An)Forderungen

Initiativen wie die Bürgerregion Lausitz, Vereine wie Lausitzer Perspektiven und Forschungsinstitute wie das TRAWOS Institut oder das IASS nehmen als intermediäre Organisationen eine aufklärende und moderierende Funktion im Transformationsprozess in der Lausitz ein. Wir haben unsere Befragten um eine Angabe gebeten, welche konkreten Anforderungen Sie an „Vermittler*innen“ und „Verknüpfer*innen“ wie diese stellen. Von 108 Befragten haben 105 diese Frage beantwortet.

Insgesamt wurde 77-mal die Erwartung angegeben, dass Intermediäre die Strukturwandel-Prozesse verständlich und transparent kommunizieren sollten (73,3%). Mit 75 Nennungen wünschen sich fast ebenso viele Befragte, dass intermediäre Organisationen zwischen Akteur*innen und strukturellen Ebenen im Strukturwandel moderieren und Mediation leisten (71,4%). Auch auf konkretes Engagement und Projekte bezogene Beratungen (61 Nennungen, 58,1%) sowie Erreichbarkeit, Ansprechbarkeit und Verfügbarkeit der „Vermittelnden“ (52 Nennungen, 49,5%) sind den Befragten wichtig. 19 Befragte stellen andere und/oder zusätzliche Anforderungen an Intermediäre im Transformationsprozess.

(An)Forderungen an Intermediäre, n = 105 von 108

"Förderung von Empowerment, demokratische Grundhaltung konkret mit Leben füllen, Bürger*innen als Expert*innen des Wandels sehen und stärken."

Akteur aus der Evangelischen Kirche Handlungsfelder: Kultur; Inklusion; Migration; Kirchengemeinden in der Region

"Vor Ort in der Kernbetroffenheit sein. Die Kernbetroffenheit wird vielfach vergessen und die Gelder gehen in die Randregionen, die gar nicht wissen, wie ihnen gerade geschieht durch verschiedenste Ansiedlungen."

Akteur aus der Politik Handlungsfelder: Schule und Engagement; Unternehmen; Soziokultur

"Das zivilgesellschaftliche Engagement ist individuell, deshalb sollte eine vermittelnde Stelle eine gute Übersicht über die großen Netzwerke haben, um mit diesen zusammenzuarbeiten. Entscheidungen und Gestaltung sollte bei Engagierten bleiben. Sie sind und bleiben die Expert*innen für die Bedarfe vor Ort."

Akteurin aus der Zivilgesellschaft Handlungsfelder: Schule; Inklusion; Kita

Denkrunden & Konzeptschmieden

Wir haben gefragt, zu welchen Themen sich die Befragten gemeinsame „Denkrunden“ oder „Konzeptschmieden“ mit Menschen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft wünschen. Wir haben drei thematische Vorschläge gemacht und die Möglichkeit gegeben, eigene Ideen beizusteuern. Von 108 Befragten haben 105 diese Frage beantwortet.

Unsere Themenvorschläge finden jeweils über 60% Zustimmung. 70 Befragte befürworten den Vorschlag, sich gemeinschaftlich möglichen neuen Wegen für Förderstrukturen und -programme zu widmen (66,7%). 65 Personen geben an, dass Sie sich darüber austauschen möchten, wie sich ihre lokale Präsenz und Wirkung ausweiten und/oder übertragen ließe (61,9%). 64 Befragte sind an Formaten interessiert, in denen es um „Capacity Building“ und Wissenstransfer für Beteiligte geht (61,0%). Elf Befragte sind nicht am gemeinsamen Konzipieren interessiert und geben an, dass sie sich keine derartigen Angebote wünschen. 20 Befragte bringen eigene Vorschläge ein (19,0%).

Denkrunden und Konzeptschmieden, n = 105 von 108

"Ich wünsche mir Machrunden. Denkrunden gibt es schon zu viele."

Akteur aus der Wirtschaft Handlungsfelder: Umwelt; Unternehmen; Bildung für nachhaltige Entwicklung

"Maßnahmen zu: Wie nehmen wir die Verwaltung mit?"

Akteur aus der Zivilgesellschaft Handlungsfelder: Umwelt; Erneuerbare Energien; Nachhaltige Verkehrswende

"Wiederkehrende, regelmäßige Veranstaltungen."

Akteur aus der Zivilgesellschaft und Raumpionier Handlungsfelder: Digitalisierung; Kultur; Unternehmung; Vernetzung Raumpioniere

"Wie geht Innovation? Also die Rolle von Kreativität, Austausch mit Anregungen von Außen, Dranbleiben und Moderieren als Voraussetzung für Innovation."